Als wir noch in Höhlen lebten, das Feuer gerade erst entdeckt hatten und unsere Hauptbeschäftigungen das Jagen von Tieren und Sammeln von Beeren waren, waren wir permanent vielen Gefahren ausgesetzt – etwa von einem wilden Tier angegriffen zu werden. Um uns zu schützen und uns in solchen Situationen angemessen verteidigen zu können, entwickelte unser Gehirn die Fähigkeit, unser Schmerzempfinden/Körpergefühl und unsere Empathie kurzzeitig auszuschalten.
Heute sind wir dieser Bedrohung nicht mehr ausgesetzt und müssen selten fliehen oder kämpfen – zum Glück. In unserem Gehirn jedoch spielen sich noch immer die selben Vorgänge ab, wenn wir unter Stress geraten. Was damals der Säbelzahntiger war, sind heute sogenannte „Stressoren“, die diese Reaktion in uns auslösen. Im Alltag mit unseren Kindern werden wir immer wieder dann mit ihnen konfrontiert, wenn unser Kind z.B. etwas macht, was wir nicht vielleicht ganz und gar nicht möchten, wenn es etwas sagt, das uns verletzt oder starke emotionale Ausbrüche hat – gerne an der Supermarktkasse oder irgendwo mitten auf dem Bürgersteig.
Kinder brauchen Co-Regulation
Dann wir werden wir oft laut, sagen Dinge, die auch verletzen können und reagieren manchmal völlig über. Dabei haben wir uns doch fest vorgenommen, entspannt und gelassen zu bleiben! Wir Mamas erkennen uns in solchen Momenten selbst oft nicht wieder und hinterher nagt das schlechte Gewissen an uns. Doch eines vorab: Wir alle haben nur sehr begrenzt Einfluss auf unsere Impulse, zumindest, so lange sie unreflektiert, umaufgearbeitet und unbewusst ablaufen. Doch das muss nicht so bleiben, Achtsamkeit und (Selbst-)Coaching bieten tolle Möglichkeiten, Einfluss darauf zu nehmen.
Es ist enorm hilfreich, Schritt für Schritt zu lernen, unsere eigenen Emotionen liebevoller und stärker zu regulieren. Denn dann können wir ins stressigen Momenten für unser Kind da zu sein und unsere Verbindung und Beziehung stärken. Wir können es in seinen heftigen Gefühlen begleiten, so dass es mit der Zeit immer besser lernt, sich selbst zu regulieren.
Wir können lernen, unsere Trigger zu regulieren
Es gibt verschiedene Methoden mit denen wir erlernen können, unsere Stress-Trigger zu regulieren. Wenn wir verstehen, wie unser Gehirn in solchen Situationen arbeitet, können wir trainieren, diese Vorgänge zu beeinflussen. Wie das funktioniert, erzähle ich dir in dieser Folge. Du kannst dir hier außerdem meinen Hörkurs für Mamas kostenlos herunterladen. Er enthält sieben Strategien, mit denen du dich selbst in akuten Stresssituationen schnell beruhigen kannst.
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